Ein „kurzer“ Besuch auf dem Wiener Zentralfriedhof

 

2007 reifte anlässlich einer Führung durch die Friedhofskirche „Zum Heiligen Borromäus“ die Idee über den Wiener Zentralfriedhof und auch über diese außergewöhnliche Jugendstilkirche, die das Herzstück des Friedhofs ist, einen Film zu drehen.

Im selben Jahr entstanden die ersten Aufnahmen von Gräbern. Erst später, nachdem ich das Material zu Hause gesichtet und die einschlägige Literatur gelesen hatte, kam die Erkenntnis, dass ein Film über die gesamte Thematik alles sprengen würde, was eigentlich für einen Amateur machbar ist. Denn: Allein die Führung durch die Friedhofskirche hatte über eine Stunde gedauert und am Wiener Zentralfriedhof befinden sich auf einem Areal von mehr als zwei Millionen Quadratmetern 316.000 Grabstellen. Also Material für einen abendfüllenden Film, und das war nicht beabsichtigt. So wurde „Ein kurzer Besuch auf dem Wiener Zentralfriedhof “ daraus.
 

Weitere Aufnahmen entstanden in den Jahren 2008 und 2009. Glücklicherweise konnten wir bei unseren Freunden in Wien wohnen. 2010 wurde Herr Monsignore Rektor Magister Karl Wagner für eine Kurzführung durch die Friedhofskirche gewonnen.
 

   

Was dann noch fehlte, war eine Fahrt mit dem Linienbus durch den Friedhof. 19 Haltestellen werden angefahren. Und halt, noch etwas sollte gezeigt werden: Das Öffnen und Schließen des Haupttors, das schon um sechs Uhr morgens für das Personal aufgesperrt wird.
Das war zu früh; wir hatten schon Herbst und um diese Zeit sind die Lichtverhältnisse für Filmaufnahmen nicht ideal. Da half nur eines: Bakschisch. Für zehn Euro wird das Tor auch um neun Uhr natürlich zuerst geschlossen und dann wieder geöffnet.
 

Unser Film ist fertig und ein weiterer Besuch des Wiener Zentralfriedhofs ist vorerst nicht geplant.

 

  Text: Elisabeth und Franz Rupprecht   April 2011


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