„Sunshine feeling“...
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… das ist der Name des Müller-Thurgau, des Weines zum Wohlfühlen,
welchen uns Gästeführer und Winzer Günther Heinisch mitten im Weinberg
ausschenkte – steht aber auch für eine passende Beschreibung eines langen,
erlebnisreichen Tagesausfluges unseres Clubs am 19. September 2013 ins unterfränkische
Main- / Wein-Dreieck.
Aber der Reihe nach: um Punkt 9 h war der Merz-Bus mit dem freundlichen Fahrer Fabian bis auf den letzten Platz besetzt - dank sehr vieler Gäste, unser bewährter Wanderführer Herr Stauber vorne in der ersten, Hütehund Philomena hinten in der letzten Reihe. Auch unsere Kassiererin traf noch rechtzeitig ein, um uns zu erleichtern. Und los ging die Fahrt ins fränkische Weinland mit Einstimmung auf den Tagesablauf.
Nach Überquerung (1.x) der Mainbrücke bei Volkach in Höhe des Mainkanals, kurz hinter der Vogelsburg, erwartete uns Gästeführer Heinisch auf einer Aussichtsplattform mit Blick auf die gesamte Weininsel: vorne, unter uns, Escherndorf, Nordheim, links Astheim, die riesigen Weinlagen und hinten Sommerach und Neuses am Berg. Ein überwältigender Blick bei wechselndem Sonnenschein. Bei fränkischem Secco und Käsestangen hielt Herr Heinisch einen sehr informativen, gut verständlichen Vortrag über den Weinanbau und Weinausbau mittels moderner Technik und nannte imposante Erfolgszahlen.
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Ein paar hundert Meter weiter, entlang den kurz vor der Ernte gut
bestückten Rebstöcken mit weißen (80%) und roten (20%) Trauben, querten wir die Straße
am alten Escherndorfer Bahnhof und genossen wieder einen herrlichen Weitblick auf die
andere Seite der Höhenstraße: vor uns rechts Astheim und Volkach, links Fahr sowie
Ober- und Untereisenheim, im Hintergrund Stammheim – und wieder viel Sonnenschein.
Da sangen (fast) alle gerne die 4 Strophen des Frankenlieds – unter der Leitung
von Herrn Heinisch mit Akkordeon.
Die Wanderung hinunter nach Fahr / Kaltenhausen musste leider ausfallen.
Nach dem vielen Regen der Vortage wäre der Weg zu gefährlich gewesen – dies hatte Herr Stauber
schon vortags recherchiert. Mit dem Bus fuhren wir zum 2.x über die Volkacher Mainbrücke nach
Untereisenheim.
Wir stiegen um auf 3 Bulldog-Gespanne mit Planen-Anhängern
und fuhren auf Weinbergwegen, hinauf und hinunter, und hielten überraschend mitten im
Weinberg.
Herr Heinisch hatte ein Zelt aufbauen lassen und lud zur Weinprobe – mit besagtem „Sunshine feeling“ und frischem Rotling. Herr Heinisch spielte wieder sein Akkordeon und sang dazu, alle tranken, sangen mit und schunkelten - die Stimmung konnte nicht besser sein. Und dann gab der Bulldog-Fahrer aus Zeilitzheim noch das Lied „Vollwärmeschutz“ vom „Dregg-Sagg“ Michel Müller zum Besten - bestes „Sunshine feeling“ erfasste uns – zumal die Sonne strahlte vor blauem Himmel … und Zeit zum Platzwechsel !
Eine kurze Fahrt mit den Planwagen nach Untereisenheim, Verabschiedung vom echten fränkischen Entertainer Heinisch, ein paar hundert Meter zu Fuß und dann Einkehr im „Gasthof Rose“. Dank Vorplanung von Herrn Stauber und Speisenauswahl im Bus wurde das frische, schmackhafte Essen zügig serviert, dazu wieder eine reiche Auswahl guten Weines, in gemütlicher Wirtsstube und bester Atmosphäre. Ein Tipp zum Wiederkommen.
Fabian brachte uns mit dem Bus anschließend nach Volkach zur Wallfahrtskirche „Maria im Weingarten“ aus dem 10.-11.Jhd., natürlich wieder über die Mainbrücke (3.x). Bedeutendster Schatz dieser Kirche ist „Die schwebende Madonna im Rosenkranz“ von Tilman Riemenschneider von 1521-1524.
Und wieder zurück mit dem Bus über die Mainbrücke (4.x) zur Vogelsburg. Hier wurde der Weinbau schon 906 beurkundet. Seit 2011 gehört die Burg der „Stiftung Juliusspital“ in Würzburg, welche hier weiter ökologischen Weinbau und ein Ausflugslokal betreibt.
Über den „Rebsorten Lehrpfad“ stiegen wir ab nach Escherndorf mit seiner bekannten Lage „Escherndorfer Lump“. Der bekannteste Winzer dieses Ortes, Horst Sauer, errang mit seinen Weinen weltweite Erfolge. An der Hochzeitskapelle, die der Madonna von Lourdes geweiht wurde, versammelten wir uns. Eine kleine Enttäuschung: die Mainfähre, mit welcher wir Wanderer nach Nordheim übersetzten wollten, hatte den Fährbetrieb wegen Hochwasser eingestellt.
Also musste Fabian, welcher schon einige Gäste nach Nordheim gebracht hatte, uns abholen und die Brücke zum 5. u 6. mal queren. Mit der „Häckerwirtschaft Glaser“ hatte Herr Stauber wieder gutes Gespür bewiesen: zünftige (vorbestellte) Brotzeiten, Bratwürste mit Kraut oder blaue Schwänze – eine gute Weinauswahl. Was wollten wir mehr! Lediglich bei alkoholfreien Bier musste der Wirt passen.
Nach gemütlichem Beisammensein wurden wir sehr zufrieden nach einem langen
erlebnisreichen Tag mit 7. Brückenquerung gut und pünktlich zum Ausgangpunkt U-Bahn Herrnhütte
zurückgebracht - einige hatten sich beim Winzer Heinisch noch mit „Sunshine feeling“ für die
nächsten Tage eingedeckt – man weiß ja nicht, ob das Wetter zuhause auch so gut ist.
Zum Schluss: Gott sei Dank gibt es keine Brückensteuer mehr – das wäre teuer geworden. Ein herzliches Dankeschön an die Organisatoren Hannelore Grunow und Herrn Stauber. Und wenn es unseren Gästen gefallen hat – es werden weitere Ausflüge unseres Videoclubs stattfinden!
Text: Der Neue, Kurt Offermann
Bilder: A.Diem
September 2013
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