.... IM GRÖßTEN KULTURGESCHICHTLICHEN MUSEUM DES DEUTSCHEN
SPRACHRAUMS !
So steht es auf unseren Eintrittskarten. Und:
GRÖßTE DÜRER-AUSSTELLUNG IN DEUTSCHLAND SEIT 40 JAHREN.
Noch so ein Superlativ. Aber es stimmt.
Was das GNM hier auf die Beine gestellt hat, ist ein enormer Kraftakt, der durch einen unerwartet hohen Besuch belohnt wird.
Als Nürnberger, denke ich, ist es eine Selbstverständlichkeit, diese Ausstellung zu besuchen.
Und eine ebenso unerwartet hohe Anzahl an Mitgliedern besuchten Albrecht Dürer am 06.08.2012.
Es war beeindruckend! Von zwei sachkundigen und redegewandten Museumspädagoginnen geführt, erfuhren wir, dass hinter Albrecht Dürer mehr steht, als der allseits bekannte "Hase" oder die "Betenden Hände".
Sehr viel mehr!
Dürer machte zu seiner Zeit Nürnberg zum Zentrum einer "Neuen Kunst". Seine Studien, den menschlichen Körper so detailgetreu und proportional richtig darzustellen, war neu und wurde erst später von anderen Künstlern übernommen. Neueste Untersuchungsmethoden zeigten, dass er nicht nur mit dem Pinsel gearbeitet hat, sondern seine Farbschattierungen vielfach mit dem Handballen oder Daumen geschaffen hat. Durch die Anwendung von Infrarotreflektoren wurden bei den neusten Studien zu dieser Ausstellung festgestellt, wie akribisch Dürer bei den Unterzeichnungen seiner Bilder verfahren ist. Das hat jetzt nichts mit seinem Monogramm AD (dem "copyright" der damaligen Zeit) zu tun.
Vieles ließe sich noch schreiben, aber man muss es direkt sehen und hören, um zu begreifen, was dieser Künstler damals geschaffen hat. Wie er seine Beobachtungen, Gedanken und Empfindungen in seine Werke einbrachte.
Nebenbei bemerkt: Wie er lebte und ob er mit seinen Werken ein reicher Mann wurde, können wir ja bei einem Besuch des Dürer Hauses erfahren.
Interessant und dem Verständnis der Besucher helfend, war die farbliche Hintergrundgestaltung: Rot für die Originale und grau für andere Künstler, wie z.B. seinem Lehrer Michael Wohlgemuth.
Auch die Erläuterungstafeln neben den Bildern waren klar und verständlich gehalten. Aber die benötigten wir nicht - wir hatten ja unsere wirklich sehr guten Führerinnen.
Nach dieser 90minütigen Führung wurde bei Bier und Nürnberger Bratwürsten (na klar)
alles Gehörte und Gesehene noch einmal durchgesprochen und verarbeitet.
Die einheitliche Resonanz war: Es hat sich gelohnt !!!
Text und Bilder: Hannelore Grunow
August 2012